Freitag, 7. Juni 2024

Das Parlamentarium in Brüssel

Ein Beitrag von Yannick Rössle, Lara Märkle und Tim Falk

Das Parlamentarium ermöglicht eine virtuelle Reise durch Europa, die neue Blickwinkel eröffnen soll. Es ist das Besucherzentrum des Europäischen Parlaments und befindet sich im unmittelbaren Umkreis. Es wurde im Jahr 2011 eröffnet und gilt als größtes Besucherzentrum eines Parlaments in Europa. Die Ausstellung ist in allen 24 Amtssprachen gestaltet und beinhaltet interaktive Elemente. Sie bietet die Möglichkeit, in die Geschichte der Europäischen Union und des Parlaments einzutauchen und eigene interaktive Erfahrungen zu sammeln.



(https://youtu.be/Wa9hDpcvjjo?feature=shared)

Die Ausstellung beginnt mit einem langen dunklen Gang, der sich mit der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Dabei werden detailliert die Schritte zur heutigen Europäischen Union visuell und akustisch dargestellt. Bedeutende europäische Ereignisse finden ebenfalls Platz in der informativen Ausstellung. Der Multimedia-Guide führt interessierte Bürger*innen durch die Geschichte der Europäischen Union und ermöglicht die Aufnahme der mannigfaltigen Informationen während der zeitgleichen Wahrnehmung der visuellen Reize.

Foto: Tim Falk
Ein 360°-Panoramafilm, der die Arbeitsweise im Europäischen Parlament abbildet, vermittelt einen vielschichtigen Eindruck über den Ablauf einer Plenarsitzung. Die Perspektive, die bei diesem Film abgebildet wird, kann vor allem Schüler*innen einen realistischeren Einblick in die Arbeitsweise des Parlaments geben.

Ein weiteres Mittel, das bei der Vermittlung der Themen eingesetzt wird, ist eine mehrere Meter lange Videowand, die die Besucher*innen dazu einlädt, einzelne Abgeordnete besser kennenzulernen. Alle Abgeordneten finden auf der Videowand ihren Platz. Informationen über die Herkunft und Ziele jedes MEP werden aufgeführt und transparent dargelegt. Diese Art der Darstellung hat das Potenzial, einen greifbaren und persönlicheren Zugang zu der sonst doch recht anonymen EU zu schaffen.

Für Schulklassen kann das Angebot eines Planspiels interessant sein, das ein Nacherleben der Arbeitsprozesse im Parlament ermöglicht. Dabei werden Gruppen gebildet, die in Fraktionen eingeteilt werden und an einem Gesetzesentwurf arbeiten. Dadurch werden Theorie und Praxis gut verbunden und Schüler*innen haben die Möglichkeit, dem Arbeitsalltag der Politiker*innen aus einer praktischeren Ebene zu begegnen.

Am Ende der Ausstellung sind gemütliche Sessel und Sofas zu finden, die die Besucher*innen dazu nutzen können, Videos von Menschen aus den Mitgliedsstaaten der EU anzuschauen. Die porträtierten Personen berichten über ihre Leben und welche Bedeutung die EU für ihren Alltag hat. Viele der gezeigten Videos beinhalten bewegende Momente und führen den Zuschauenden den Stellenwert der Europäischen Union klar vor Augen. Die Multiperspektivität, die in den Videos ihren Raum findet, birgt die Chance, dass jede Person eine Möglichkeit zur Identifikation findet.

Um die Ausstellung in vollen Zügen zu genießen, sollten mindestens 90-120 Minuten eingeplant werden. Der Eintritt ist kostenlos.

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