Foto: Vivien Flory |
Belgien ist eine parlamentarische Monarchie und der König durch seine Position innerhalb des Staates ein Stabilitätsfaktor. Durch die neutrale Stellung und parteipolitische Unabhängigkeit kann er „Vermittler“ zwischen den verschiedenen Landesteilen sein. Denn Belgien ist politisch, sprachlich und kulturell zerrissen zwischen den französischsprachigen Wallonen im Süden, den niederländischsprachigen Flamen im Norden und einer deutschen Minderheit im Osten des Landes. Vor allem zwischen den großen Volksgruppen der Flamen und Wallonen gibt es immer wieder Spannungen.
Nach Wahlen gestaltet sich die Regierungsbildung langwierig und schwierig, da es die Chefs der wichtigsten Parteien oft nicht schaffen, sich auf eine Regierung zu einigen. Aktuell sind es wirtschaftliche Konflikte, da die wirtschaftsstärkere Region Flandern die Wallonische Region nicht mehr dauerhaft finanziell stützen will.
In diesen Zeiten wird auch die Rolle des Königs deutlicher wahrgenommen. Dieser spielt nämlich im politischen Entscheidungsprozess eine große Rolle durch den Dialog. Über seine Kontakte mit den politischen Protagonisten macht er Vorschläge, erteilt Ratschläge, formuliert Warnungen und gibt Anregungen.
Aber nicht nur mit den Politikern ist der König immer wieder im Austausch. Zu seinen täglichen Aufgaben gehört auch, gegenüber den Ministern als Vermittler aufzutreten, wenn sich die Bürger mit ihren privaten Bitten an ihn wenden, weil sie unter dem Politik- und Verwaltungssystem zu leiden hatten. In politischen Krisen braucht es jemanden, der neutral ist, der über allen Parteien steht und der unantastbar ist. Und das ist König Phillipe.
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