Dienstag, 12. Juni 2018

EU-Exkursion 2018: Luxemburg

Die Stadt an der Alzette ist mit 115.000 Einwohnern die größte Stadt und die Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg sowie neben Brüssel und Straßburg Verwaltungssitz der Europäischen Union. Fast 70% der Einwohner der Stadt sind übrigens Ausländer und so ist Luxemburg die multikulturellste Stadt Europas. Von den Einheimischen wird die Stadt mit seinen ausgedehnten Grünflächen meist nur liebevoll D’Stad (die Stadt) genannt. Geprägt wird das Stadtbild durch das Petrusstal, welches Luxemburgs Oberstadt vom Bahnhofsviertel abgrenzt.

Der Burgbrunnen, erbaut um 1362, reichte mit seinen 60 m Tiefe fast bis zur Saarsohle. Dieser musste durch die Zusammensetzung des Gesteins so tief gegraben werden, denn das Grundwasserniveau liegt aufgrund des wasserdurchlässigen Sandsteins sehr niedrig.

Zu den berühmtesten Statuten der Stadt Luxemburg, gehört das bronzene Reiterstandbild auf dem Wilhelmsplatz, das zu Ehren des Königs und Großherzogs Wilhelms II. von Oranien-Nassau errichtet wurde. Er regierte von 1840 bis 1849 und gab ein Jahr vor seinem Tod dem Großherzogtum seine erste parlamentarische Verfassung. Er wollte jedoch eigentlich keine Statue zu seinem Andenken, deshalb wurde die Statue erst nach seinem Tod von seinem Sohn in Auftrag gegeben. Die Reiterfigur Wilhelms II. ist das Werk des französischen Bildhauers Antonin Mercié; die Pferdestatue hingegen stammt von Victor Peter. Der Sockel des Denkmals zeigt die Wappen des Hauses Oranien-Nassau und Luxemburgs sowie der zwölf Kantone des Großherzogtums.

Charles Bernhoeft (1859-1933), Bernhoeft Adolphe
Bridge-18
, als gemeinfrei gekennzeichnet,
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Die Adolphe-Brücke, auch Neue Brücke genannt, wurde in den Jahren 1900 bis 1903 während der Herrschaft des Großherzogs Adolphe errichtet.

Das Ausland verfolgte den Bau der Adolphe-Brücke mit großem Interesse, da es sich bis dahin um die größte Steinbogenbrücke der Welt handelte.

Der große Doppelbogen mit einer Spannweite von 85 m überquert das Petruss-Tal in einer Höhe von 42 m. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 153 m.

Die Statue, auch Gëlle Fra (dt.: goldene Frau) genannt, wurde 1923 errichtet. Sie diente dem Andenken an die Luxemburger, die freiwillig in den französischen und belgischen Armeen im zweiten Weltkrieg gedient haben und gefallen sind. Es ist ein Symbol für Frieden, den Sieg und die Nation, die an ihre Kriegshelden erinnern möchte.

Bis zum Jahre 1940 symbolisierte die Statue die Freiheit und Unabhängigkeit des Landes Luxemburgs. Nachdem die deutsche Wehrmacht 1940 Luxemburg überfallen hat, gab es immer wieder Versuche, die Gëlle Frau zu zerstören, da sie den Nazis ein Dorn im Auge war. Dies scheiterte allerdings immer wieder am zivilen Widerstand der Luxemburger. Luxemburger Firmen verweigerten auch den angeordneten Abriss. Die darauf folgenden Proteste wurden gewaltsam aufgelöst und ein drei Meter hoher Zaun wurde um die Säule gebaut. Am Nachmittag des 21. Oktober 1940 wurde die Gëlle Fra mit Hilfe einer Dampfwalze und Stahlseilen umgerissen. Die Bronzefiguren am Sockel konnten vorher von einer Luxemburger Baufirma gerettet werden, die goldene Figur zerbrach jedoch in drei Teile, wurde aber von unbekannten Luxemburgern gerettet und versteckt. 35 Jahre lang galt die Statue als verschollen, bis sie im Januar 1980 unter der Tribüne des städtischen Fußballvereins wiedergefunden wurde. Am 23. Juni 1985 wurde sie nach einer aufwendigen Restaurierungsphase wieder aufgestellt und im Beisein des Großherzogs und der Regierung wieder neu eingeweiht. Heute erinnert das Denkmal an die Gefallenen im Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie des Koreakrieges. Sie ist auch das nationale Symbol für Freiheit und Widerstand des Luxemburger Volkes.

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