Dienstag, 5. Mai 2020

Exit-Strategie aus Corona?

Erst vor kurzem hat die EU ein Konzept für eine europaweit funktionierende Corona-App vorgestellt. So will sie versuchen, die Pandemie einzudämmen - eine Idee, die wahrscheinlich zu spät kommt. Im Artikel "Die EU will auch noch mal kurz mitreden bei den Corona-Apps" von Lisa Hegemann auf Zeit Online geht um genau dieses sehr umstrittene Thema. Es wird gesagt, dass Technologie uns vor dem Coronavirus retten könnte - doch ist das wirklich so?

Die EU-Kommission stellte ein europäisches Konzept vor, wie man grenzüberschreitend per Handy nachvollziehen kann, wer mit wem Kontakt hatte und ob sich diese Person möglicherweise mit dem Virus infiziert hat. Theoretisch eine gute Idee, besonders wenn irgendwann die Kontaktbeschränkungen bzw. Ausgangssperren aufgehoben werden sollen. Aber wie soll diese App genau funktionieren? Mit Hilfe der App kann man herausfinden, wer sich in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten hat und diese dann, bevor Symptome ausbrechen, in Quarantäne schicken, ohne dass sie weitere Personen ansteckt.

Das Prinzip basiert dabei auf 4 Prinzipien:
1) Die Nutzer sollten die App freiwillig herunterladen.
2) Die App sollte von der nationalen Gesundheitsbehörde empfohlen werden.
3) Sie sollte Sicherheit und Datenschutz gewährleisten.
4) Die App wird von den Behörden deaktiviert, sobald sie nicht mehr gebraucht wird.

Als Grundlage empfiehlt die EU den Einsatz von Bluetooth LowEnergy, da diese Technologie über kurze Distanz Signale von einem zum anderen Smartphone senden kann. Das Positive daran: Persönliche Daten werden nicht übertragen, die Nutzer müssen nur eine App herunterladen und Bluetooth aktivieren. Über die App werden zudem zufällig generierte Codes ausgetauscht, die sich ständig ändern, damit sie nicht auf eine bestimmte Person zurückverfolgt werden können.

In Deutschland würde diese Idee noch funktionieren, da man hier im Moment noch an einer solchen App arbeitet. Andere Länder wie zum Beispiel Zypern oder Tschechien haben jedoch schon lange eine eigene App entwickelt. Diese beiden Länder nutzen GPS zur Nachverfolgung, was deutlich in die Privatsphäre der Menschen eingreift, da sich Wege der Menschen nachvollziehen lassen.

Der Nachteil der App ist zudem, dass sie Menschen in Sicherheit wiegt, da man ja schon benachrichtigt werden wird, wenn man Kontakt zu einer infizierten Person hatte.

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