In der "Welt" äußert sich der deutsche Außenminister Heiko Maas angesichts der Lehren, die Europa aus der Corona-Krise für sich ziehen kann.
Das Corona-Virus betrifft längst die ganze Welt und macht vor keiner Grenze halt. Da es bisher noch keinen geeigneten Impfstoff gibt, kann es jeden von uns treffen. Maas befürwortet die bisherigen Einschränkungen in Deutschland, denn wie jedes Land hätten wir seiner Ansicht nach zuallererst die Pflicht, die Krise bei uns zu Hause unter Kontrolle zu bringen. Dieser Kampf könne auf lange Sicht aber nur gewonnen werden, wenn ganz Europa und auch der Rest der Welt das Virus endlich in den Griff bekommt, ansonsten sehe Maas einen unendlichen Kreislauf, verbunden mit einer unkontrollierten Verbreitung.
"Unser Ziel ist, dass Europa stärker, solidarischer und souveräner aus dieser Krise herauskommt, als es hineingegangen ist." (Heiko Maas)Für eine nach Überwindung der Krise wieder funktionierende Wirtschaft wird mit 500 Milliarden Euro aktuell das größte EU-Hilfspaket der Geschichte geschnürt. Für Maas eine massive Investition in die Zukunft.
Die Lehren, welche Maas aus der Krise zu ziehen vermag, betreffen insbesondere die Verbesserung des EU-Katastrophenschutzes und die gemeinsame Beschaffung und Produktion von lebenswichtigen medizinischen Gütern. Fehlentwicklungen, die beispielsweise die teilweise Abschaffung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in gewissen Ländern betreffen, seien für Maas keineswegs hinnehmbar und dem müsse dringend konsequent entgegengewirkt werden.
Maas' Vorstellung eines gestärkten und solidarischeren Europas steht ganz im Gegensatz zum offensichtlichen Egoismus einiger Länder. Egal ob bei der so wichtigen Lieferung von Schutzmasken oder lebenswichtiger Medikamente empfindet der Außenminister auch hier eine enge Zusammenarbeit aller als zwingend notwendig.
Neben großer Dankbarkeit angesichts riesiger Wellen der Solidarität seitens der Bürger*innen spricht Maas sich aber weiterhin für die universal geltende Regel in dieser schwierigen Zeit aus, die da nach wie vor für uns alle heißt: Abstand halten!
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