Peter Kapern: EU und Coronavirus - Jeder gegen jeden (Deutschlandfunk, 17.03.2020)
Aufgrund der Coronakrise entscheiden sich viele Staaten für nationale Alleingänge, anstatt gemeinsam eine Lösung zu finden. Man vertraut in der Krise mal wieder nicht den Institutionen der Europäischen Union und möchte die Angelegenheit als Nationalstaat selbst in die Hand nehmen.
Man sollte sich aber mehr gemeinsam darum bemühen, dass die Europäer mit so wenig Schaden wie möglich aus dieser Zeit hervorgehen.
Frankreich beschlagnahmt Atemschutzmasken, Deutschland verbietet den Export von medizinischer Schutzkleidung. Italien ist am Ende und wird nun nicht von der EU, sondern von China unterstützt. Wie sich dies in Zukunft auf die Zusammenarbeit in der EU auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Die nächste Frage, die sich stellt, ist, wieso die Grenzen dicht gemacht wurden? Ein Virus wird sicherlich nicht an einer Landesgrenze einfach anhalten und sich dort nicht mehr weiter ausbreiten (ich weiß, das ist sehr sarkastisch von mir). Die Schließung der Grenzen hat aber den innerhalb Europas bestehenden Binnenmarkt stark beeinträchtigt.
Es bleibt abzuwarten, welche wirtschaftlichen Folgen das ganze noch für die EU, die Nationalstaaten und die Bürger haben wird. Vielleicht geht die Europäische Union dann an die nächste Krise anders heran und versucht diese nicht in nationalen Alleingängen zu lösen, sondern als Gemeinschaft.
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