In dem Artikel in der Mai-Ausgabe der Blätter für deutsche und internationale Politik plädiert Steffen Vogel für gemeinsame Euro-Bonds, also eine solidarische Umschuldung zugunsten der hart gebeutelten europäischen Staaten wie z.B. Italien, um einer neuen Eurokrise vorzubeugen. Während er anfangs Ursula von der Leyens Worte vom März 2020 lobt, in welchen sie auf die Dringlichkeit, nun “ein großes Herz zu zeigen – und nicht 27 kleine”, verwies, skizziert Vogel daran anknüpfend ein eher beschämendes Bild der Euro-Staaten. Von gelebter Solidarität keine Spur, ausgerechnet China springt den Italienern bei und liefert entsprechendes Schutzmaterial.
Steffen Vogel zeigt in dem Artikel an mehreren Stellen auf, wie wichtig nun gemeinsame Corona-Bonds wären, gerade vor dem Hintergrund der zurückliegenden Euro-Krise und der Austeritätspolitik in der Vergangenheit. Die damaligen politischen Entscheidungen hätten einen Keil zwischen die Euroländer getrieben, was sich auch jetzt an den unterschiedlichen Reaktionen auf die Coronakrise ablesen lasse.
Ein weiterer Punkt, auf den Vogel hinweist, ist das Versäumnis der Eurozone, seit 2015 keine Institutionen geschaffen zu haben, die eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik hätten betreiben können. Dies könne Sicherheit und Geschlossenheit signalisieren und sich entsprechend auf die Märkte auswirken. Abschließend appelliert Vogel: “In diesen harten Zeiten helfen Europa keine technokratischen Kompromisse und keine blumigen Appelle – sondern nur spürbare Solidarität.”
https://www.blaetter.de/ausgabe/2020/mai/der-corona-crash-die-zweite-eurokrise
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen